Logo Biennale
Logo Goldcard
Pavillon 2008_545x331_Thomas Kraetschmer © Thomas Kraetschmer / bmukk
Der österreichische Pavillon
Der österreichische Pavillon der Biennale von Venedig wurde 1934 nach Plänen von Josef Hoffmann (1870-1956), einem der Gründer der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte, errichtet. Das klare symmetrische Gebäude, in seiner Anlage bereits als „White Cube“ konzipiert, war der erste Pavillon von Venedig, der von einem führenden Architekten der klassischen Moderne gestaltet wurde. Josef Hoffmanns letzten international rezipierten Bau beschrieb die Presse als modern und zukunftsweisend.

Bereits 1910 zeichnete Hoffmann für die Gestaltung einer Ausstellungsarchitektur im Rahmen der Biennale verantwortlich. Die italienische Jury lud Gustav Klimt aufgrund des Mangels eines österreichischen Pavillons (die ungarischen, böhmischen und mährischen Teile der Habsburger Monarchie hatten schon 1909 eigene Nationalpavillons errichtet), zu einer Retrospektive im internationalen Pavillon ein. Klimts Ausstellung gepaart mit Hoffmanns Gestaltung sorgte für großes Aufsehen.

Nach dem „Anschluss" Österreichs 1938 an das Dritte Reich und in den darauf folgenden Biennalejahren 1940 und 1942 wurde der Hoffmann Pavillon nicht genutzt. Dem NS-Regime nahestehende österreichische Künstler wurden im deutschen Pavillon ausgestellt. In den Jahren 1944 und 1946 entfiel die Biennale zur Gänze.

In den Nachkriegsjahren (von 1948 bis 1956) übernahm Josef Hoffmann die kommissarische Betreuung der österreichischen Beiträge zur Biennale von Venedig, die nun wieder im österreichischen Pavillon stattfanden.

Der Pavillon wurde im Laufe seiner Zeit durch mehrere Eingriffe baulich verändert. So wurden unter anderem bei den Portalen des Innenhofs die Dekorelemente von Ferdinand Kitt entfernt.
1984 erfuhr der Pavillon anlässlich des 50. Jahrestages der Errichtung eine umfassende Restaurierung durch Hans Hollein, die ursprünglichen Raumdimensionen als auch die Eingangssituation wurden wiederhergestellt.

KünstlerInnen und KommissärInnen der letzten 30 Jahre (Bildende Kunst):
2009 Elke Krystufek, Dorit Margreiter, Franziska & Lois Weinberger (Kommissärinnen VALIE EXPORT, Silvia Eiblmayr)
2007 Herbert Brandl (Kommissär Robert Fleck)
2005 Hans Schabus (Kommissär Max Hollein)
2003 Bruno Gironcoli (Kommissär Kasper König)
2001 Granular Synthesis, Gelatin (Kommissärin Elisabeth Schweeger)
1999 Ekke Bonk, Peter Friedl, Rainer Ganahl, Christine und Irene Hohenbüchler, Knowbotic Research, the typosophic society, WochenKlausur (Kommissär Peter Weibel)
1997 Wiener Gruppe (Friedrich Achleitner, H.C.Artmann, Konrad Bayer, Gerhard Rühm, Oswald Wiener) (Kommissär Peter Weibel)
1995 Coop Himmelblau, Peter Kogler, Richard Kriesche, Peter Sandbichler / Constanze Ruhm, Eva Schlegel, Ruth Schnell (Kommissär Peter Weibel)
1993 Gerwald Rockenschaub mit Andrea Fraser und Christian Philipp Müller (Kommissär Peter Weibel)
1990 Franz West (Kommissär Hans Hollein)
1988 Siegfried Anzinger (Kommissär Hans Hollein)
1986 Max Peintner und Karl Prantl (Kommissär Hans Hollein)
1984 Christian Ludwig Attersee (Kommissär Hans Hollein)
1982 Walter Pichler (Kommissär Hans Hollein)
1980 VALIE EXPORT und Maria Lassnig (Kommissäre Werner Hofmann und Hans Hollein)
1978 Arnulf Rainer (Kommissäre Werner Hofmann und Hans Hollein)