29. AUGUST – 21. NOVEMBER 2010

Konzept


Die Vorstellung und das Versprechen


Architektur in ihrer besten Form deutet an, dass die Welt anders sein könnte als sie eigentlich ist, dass sie sich weiterentwickelt und dass die Architektur diese Entwicklung vereinfachen kann: Neue Ideen für die Stadt. Neue Visionen in Design und Bau. Eine neue Welt für die Einwohner dieser neuen Welt. Hoffnung und Optimismus. Das ist das Versprechen.

Innovative Konzepte von österreichischen Architekten erstrecken sich rund um die Welt, von Fernost über den Mittleren Osten und Afrika bis hin nach Mittel- und Südamerika. Umgekehrt werden Projekte ihrer ausländischen Kollegen in Österreich realisiert. Österreich entdeckt die Kunst des Bauwesens und des Stadtbaus in der Welt auf eine neue Art und Weise. Ausländische Architekten entdecken die Gebäude und Städte des Landes neu. Österreich exportiert. Österreich importiert. Neue Architektur „im Bau”, in Fortentwicklung.

Die Ausstellung
Diese duale Fähigkeit, einerseits originelle Beiträge zu schaffen und andererseits Neues offen aufzunehmen, ist die eigentliche Stärke des österreichischen Architektendenkens und Gegenstand dieses Ausstellungsansatzes für den österreichischen Pavillon in Venedig 2010.

Der Inhalt
Österreichische Kultur auf ihrem Höhepunkt ist Kultur „im Bau” – Bedeutungen neu begreifen, neu bewerten und neu erfinden. Diese kontinuierliche Erkundung kann sich niemals als rein homogener architektonischer Körper ausdrücken. Vielmehr gibt es eine Anzahl kraftvoller, alternativer Möglichkeiten, die eine anhaltende Debatte über Prioritäten widerspiegeln: Architektur als Lyrik? Architektur als Soziologie? Architektur als Kultur? Architektur als Stadtplanung? Architektur als Verschmelzung von Möglichkeiten?
Architektur und Stadtplanung treiben Kulturen voran, informieren Soziologien neu und erforschen Technologien. Im Ausland arbeitende österreichische Architekten sowie ausländische Architekten, die in Österreich tätig sind, schaffen explorative Werke, die das konventionelle Pro forma in Hinsicht auf Ästhetik, technische Mittel, Beziehungen zwischen Kunst/Medien/Kultur, strukturelle Strategien und alternative Energiesysteme in Frage stellen. Architekten arbeiten auch an einem neuen Konzept von Systemen und Methoden, von denen zeitgenössische Städte traditionellerweise bestimmt werden – Transportwesen, Wohnbau, die Verwendung natürlicher Ressourcen, die wechselseitige Beziehung sozialer, ökonomischer und politischer Belange, die eine Stadt formen, und die Integration importierter Ideen mit ihren lokalen Bräuche, Traditionen und Vorstellungen.

Die Mittel
Der österreichische Pavillon wird sich bei der Biennale in Venedig 2010 als Gebäude mit einem Gerüst, das sich „im Bau“ befindet, präsentieren, um damit sowohl internationales Design als auch einen laufenden Baudiskurs anzusprechen.

Ein offenes Gerüst im Baukastensystem wird über die gesamte Länge des erhöhten Vorbaus am Eingang des Pavillons errichtet, um den Eindruck eines sich im Bau befindlichen Gebäudes zu erwecken. Auf ähnliche Weise wird auch im Inneren des Pavillons ein offenes Gerüst aufgestellt, und zwar im Eingangsraum sowie in den beiden angrenzenden Flügeln.

Die Vision
Das kuratorische Ziel beim österreichischen Pavillon ist es, mit kreativem Design zeitgenössische österreichische Architektur und globales urbanes Design zu kommunizieren. Österreich zeigt seine Architektur in der Welt und präsentiert sich als aufgeschlossenes Kulturland, das ausländischen Architektinnen und Architekten ausreichend Raum zur Entwicklung gibt.

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